Gastprofessur an der Akademie der Weltreligionen
Die Akademie der Weltreligionen der Universität Hamburg wird von der Veronika und Volker Putz Stiftung unter anderem durch die Finanzierung der Emanuel-Lévinas-Gastprofessur von Prof. Ephraim Meir aus Jerusalem gefördert. Prof. Meir ist Leiter der Abteilung für jüdische Philosophie an der Bar-Ilan-Universität, Israel.
Das Hauptanliegen der Akademie der Weltreligionen besteht in der Etablierung von interreligiösem Dialog in Forschung und Lehre. Sie bietet ein Dach für die universitäre Verankerung und dialogische Vernetzung von Theologien großer Religionen im wissenschaftlichen Kontext. Reformorientierte theologische Ansätze und der Bezug auf gelebte Religionen in Europa bilden ihren Fokus.
Zentrale Bedeutung hat dabei der Dialog, denn im Selbstverständis der Akademie der Weltreligionen stehen die behandelten Theologien nicht unabhängig nebeneinander, sondern sind vielmehr dialogisch aufeinander bezogen. Deshalb werden die jeweiligen theologischen Entwürfe aus den Weltreligionen mit denen anderer Religionen vergleichend betrachtet, um Gemeinsamkeiten und Differenzen herauszuarbeiten.
Das dahinterstehende Ziel, einen Beitrag für eine offene, von religiöser, sozialer und kultureller Vielfalt geprägten Gesellschaft zu leisten ist auch für die Veronika und Volker Putz Stiftung ein hochaktuelles und seiner humanistischen Ausrichtung nach unterstützenswertes Projekt.
An der Akademie der Weltreligionen bietet Prof. Meir regelmäßig Seminare im Rahmen des Masterstudiengangs „Religionen, Dialog und Bildung“ an. Zudem hat er eine ständige beratende Funktion in dem von der Akademie geleiteten europäischen Forschungsprojekt „Religion und Dialog in modernen Gesellschaften“. Zusätzlich hält er regelmäßig Vorträge an der Akademie und in der Stadt Hamburg. Zusammen mit anderen (Gast-)ProfessorInnen, die an der Akademie der Weltreligionen verschiedene Religionen vertreten, entwickelt Prof. Meir eine dialogische Philosophie und Theologie. In gemeinsamen Workshops geht es z.B. um die wichtige Frage nach dem Verhältnis von Standortgebundenheit und Anerkennung der Andersartigkeit des Anderen.
Prof. Dr. Ephraim Meir wurde 1949 Belgien geboren und wanderte 1983 nach Israel aus. Seine Forschungsschwerpunkte sind: interreligiöse Theologie, modernes und zeitgenössisches jüdisches Denken, vor allem Martin Buber, Abraham J. Heschel und Franz Rosenzweig; Existenzialismus und jüdische dialogische Philosophie; Lévinas‘ jüdische Schriften und ethische Metaphysik sowie jüdische Sichtweisen auf die Schoa.